Manifest
von Gesicht Zeigen!
So
nicht!
Es
kann nicht angehen, dass sich in unserem Land Menschen nicht auf
Straßen und Plätze trauen - aus Angst vor Gewalt.
Es
darf nicht sein, dass in Deutschland Menschen um ihr Leben fürchten
- nur weil sie anders sind.
Es
ist nicht hinnehmbar, dass Totschläger sich sicher fühlen - weil sie auf stumme Zustimmung zählen.
Viel zu lange
schon vergiften rechte Gewalttäter die Atmosphäre im Land. Sie knüppeln
nieder, was sie nicht leiden können. Sie schlagen blind und
betrunken drauf los, doch manchmal auch gezielt und nüchtern.
Manche verstehen sich politisch, doch oft sind sie nur von dumpfem
Hass beherrscht. Doch gemeinsam ist ihnen eines: Sie fühlen sich
anderen überlegen und sie glauben sich im Recht. Damit muss jetzt
Schluss sein.
Es
muss etwas geschehen
Die Würde des
Menschen ist unantastbar - so lautet der erste Satz unserer
Verfassung.
Dieser Satz ist die wichtigste Lehre, die wir Deutschen aus unserer
Geschichte gezogen haben. Die Würde des Menschen - darum geht es.
Wer anderen Menschen die Würde raubt, sie quält, schlägt und tötet,
nur weil sie eine dunkle Hautfarbe, keine feste Adresse oder einen
anderen Glauben haben, der verlässt die Grundlage unserer
Zivilisation.
Wer Gewalttäter
gewähren lässt, ohne sich zu empören, ohne sich einzumischen,
wann immer das möglich ist, der schafft dadurch erst den Raum, in
dem sie sich sicher fühlen können.
Nichts, aber auch gar nichts darf als Entschuldigung dafür gelten,
dass Menschen misshandelt werden, weil sie angeblich nicht zu uns
gehören. Und selbst wer lange ohne Arbeit ist oder aus einem
schwierigen Elternhaus stammt, hat deswegen noch lange kein Recht,
mit Gewalt gegen andere vorzugehen. Das verbietet allein der
menschliche Anstand.
Es ist schon gar
nicht hinnehmbar, wenn eine kleine extremistische Gruppe von
Menschen sich derart unanständig benimmt und dabei vorgibt, als
gute Deutsche und zum Schutz der deutschen Nation zu handeln.
Diese Leute
haben nicht das Recht, im Namen von uns Deutschen zu sprechen.
Was deutsch ist, was in Deutschland erlaubt ist und was Deutschland
braucht, dürfen nicht die Kleingeister, die Engstirnigen und
rassistisch Aufgehetzten bestimmen. Wir leben nun endlich in einer
zivilisierten, aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft. Dies ist
der Maßstab, den wir verteidigen wollen, um ein friedliches
Zusammenleben in Deutschland zu garantieren. Deutschland ist ein
gastfreundliches Land, und es kann noch gastfreundlicher werden.
Seit Jahrzehnten leben Millionen Menschen, die aus anderen Ländern
zu uns gekommen sind, hier bei uns und mit uns. Deutschland ist
unsere Heimat - und es ist ihre Heimat, manchmal ihre zweite Heimat.
Es werden noch
viele dazu kommen. Die Welt ist offen - und Deutschland ist
weltoffen. So, wie wir das Recht haben und wahrnehmen, uns in
anderen Ländern niederzulassen, so haben auch Menschen aus anderen
Teilen der Welt das Recht, bei uns zu leben. Wir sind auf diese
neuen Bürger, die nicht in Deutschland geboren sind angewiesen,
wenn wir ein sicheres, wohlhabendes Land bleiben wollen. Und wir
freuen uns, dass sie zu uns kommen wollen.
Es
wird etwas geschehen
Wir rufen alle
Menschen guten Willens auf, endlich aufzustehen:
Wir wollen
eine Stimmung schaffen
in diesem Land, die den Schlägern ihr unseliges Tun unmöglich
macht
Menschen ermutigen,
sich gegen die dumpfe Gewalt zur Wehr setzen
für friedliches
Zusammenleben sorgen
Gründet Bürgerinitiativen,
bildet Partnerschaften, organisiert Gespräche und Demonstrationen!
weiter |